Seit fast 20 Jahren produziert die Madrugada Gruppe am Standort in Palota im westlichen Bezirk Bihor in Rumänien PVC- & PVC/Alu-Fenster. Das Motto des Firmengründers und alleinigen Inhabers Sergiu Turcu, „ausgezeichnete Qualität für begeisterte Kunden“ herzustellen, ist seit jeher der Antrieb und das Erfolgsgeheimnis des mittlerweile Top-drei-Fensterherstellers auf dem rumänischen Markt. Am umfassenden Firmenareal mit über 40.000 m² aktueller Produktionsfläche und der Möglichkeit für weiteres Wachstum arbeiten über 400 Mitarbeiter:innen in einer Zwei-Schicht-Produktion. Der Jahresumsatz 2020 betrug 44 Millionen Euro. Ein Großlager für verschiedenste Typen von PVC-Profilen, eine automatische Folienbeschichtungsanlage zur Oberflächenveredelung der PVC-Profile sowie zahlreiche automatische Zuschneide- und Schweißanlagen modernster Bauart sorgen dafür, dass täglich bis zu 1.200 PVC- und PVC/Alu-Fenster gefertigt werden können.
Im Rahmen eines Besuches von einem der LiSEC Geschäftsführer, dem CFO Oliver Pichler, erzählt der Produktionsleiter der Isolierglasfertigung, Beniamin Buta, im Interview, warum sich die Madrugada Gruppe 2019 für den Aufbau einer eigenen Isolierglasfertigung entschied. Darüber hinaus gibt der Leiter der Produktion Einblicke in die zukünftige Entwicklung des Unternehmens und erläutert, warum Lösungen aus einer Hand von LiSEC neben höchster Qualität noch zahlreiche weitere Vorteile für den Erfolg liefern.
LISEC: DIE MADRUGADA GRUPPE, WELCHE SEIT 2003 SIGNIFIKANT WÄCHST, IST MITTLERWEILE UNTER DEN TOP DREI IN RUMÄNIEN UND EXPORTIERT BEREITS ÜBER 30 % IN DIE EU. WANN UND WARUM ENTSCHIEDEN SIE SICH, IN DIE ISOLIERGLASFERTIGUNG EINZUSTEIGEN?
Herr Buta: Bereits Ende 2018 wurden erste Gedanken durch den Gründer und Inhaber, Herrn Sergiu Turcu, angesichts des signifikanten Wachstums konkret, zukünftig auch das Isolierglas für die PVC-Fenster selbst zu produzieren und somit das Endprodukt zu 100 % aus eigener Fertigung herzustellen. Sich unabhängiger vom Markt zu machen und sich durch Investitionen in modernste Fertigungstechnologien einen weiteren Qualitätsfortschritt zu verschaffen, waren fundamentale Beweggründe. Zu Beginn des Jahres 2019 erfolgte die Kontaktaufnahme mit LiSEC und in weiterer Folge eine erste Datenanalyse und Kapazitätsauslegung der zukünftigen Isolierglasproduktion. Für das gesetzte Ziel – eine der modernsten Fertigungsanlagen zu konzeptionieren und bei der Planung der Produktionshalle zu assistieren – setzte LiSEC das umfassende Know-how für Turnkey-Lösungen von Beginn an ein. Durch diesen Wissensvorsprung, den wir durch LiSEC einerseits bei der Planung des Produktionsareales erhielten und andererseits durch den Wissenstransfer über den Umgang mit Glas und den Produktionsplanungsprozess erfahren durften, konnten wir in kürzester Zeit von null auf hundert unsere eigene Isolierglasfertigung starten, und das ohne weitgehendes Vorwissen.
LISEC: WIE SAHEN DER PLANUNGSPROZESS UND DER UMFANG AUS?
Herr Buta: Zu Beginn der Planung wurden die aktuellen Daten unseres Isolierglasbedarfes sowie Trends der zukünftigen Entwicklung und des gewünschten Automatisierungsgrades berücksichtigt, um die Fertigung der Zukunft zu planen. Von Beginn an war für uns klar, dass wir eine hochautomatisierte, verknüpfte Isolierglasfertigung umsetzen wollen, bei der das manuelle Scheibenhandling auf ein Minimum reduziert ist. Wir entschieden uns für einen Sortierpuffer, den wir bei Bedarf auch erweitern können. Damit stellen wir eine kontinuierliche Produktion sicher und bleiben flexibel. In der gesamten Planung wurde von LiSEC auch die zukünftige Erweiterbarkeit berücksichtigt, was sich nun als weiterer Vorteil eines erfahrenen Partners für Projekte dieser Größe herausstellt. Im Detail haben wir uns für folgende Lösungen entschieden:
Anlagen und Maschinen
Glaslager mit FlyOver-Beschickungssystem für besonders hohe Flexibilität (PKL + SBH)
Linearzuschneideanlage & automatische Brechanlage für Floatglas (SprintCut)
Automatischer Verbundglaszuschnitt mit besonders niedrigem Verschnitt (VSL-A)
Sortier- und Puffersystem mit Shuttle für minimales Scheibenhandling (ASM + SHL)
Glaskanten-Säumanlage mit Diamantband für beste Kantenqualität (KSR + KSV)
Isolierglaslinie mit Applikator für thermoplastischen Abstandhalter, Gasfüllpresse und Versiegelungsanlage für den Randverbund (TPA, AGP, VFL)
Software
ERP-System für die Auftragsverwaltung (gps.order)
Produktionsplanung und Monitoring (gps.prod)
Maschinenzustandsüberwachung (lis.assetcheck)
Lieferprozessplanung und -unterstützung (lis.delivery)
LISEC: WAS WAR AUSSCHLAGGEBEND DAFÜR, DASS SIE SICH FÜR EINE ALL-IN-ONE LÖSUNG VON LISEC ENTSCHIEDEN HABEN UND WAS SIND DIE VORTEILE?
Herr Buta: Der wesentliche Entscheidungsgrund für LiSEC war, Maschinen und Software aus einer Hand zu erhalten. Bei einer hochautomatisierten Produktion sind die Informationssysteme und Schnittstellen zu den Anlagen der Schlüssel zum Erfolg. Sei es die Auftragserfassung oder die Produktionsplanung – alles muss mit den Anlagen interagieren und der Status der einzelnen Produkte muss live abrufbar sein. Gepaart mit der modernsten Technologie und der hohen Verfügbarkeit der Anlagen, welche die Produkte von LiSEC aufweisen, war es definitiv die richtige Entscheidung.
LISEC: WIE SIEHT DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER MADRUGADA GRUPPE AUS? WAS SIND IHRE ZIELE?
Herr Buta: Unser Ziel ist es, zusammen mit LiSEC die Isolierglaslinie weiter Schritt für Schritt zu optimieren. Dazu analysieren wir gemeinsam die Daten, identifizieren Verbesserungspotenziale in unserer Organisation und optimieren die Prozesse. Anschließend erweitern wir die Produktion um eine weitere Produktionsschicht und erhöhen dadurch nochmals unsere Produktionskapazität. Darüber hinaus werden wir mittelfristig mit der Planung und Umsetzung einer Vorspannanlage und der Erweiterung der Schneideanlage sowie des Sortierpuffers starten. Zusätzlich werden wir in eine weitere Isolierglaslinie für thermoplastische Abstandhalter investieren. Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich die Nachfrage nach unseren hochqualitativen Produkten positiv entwickelt, und diese Chance werden wir in Zukunft nützen.